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UNIversal Spezial - Podcast - AfD-Veranstaltung an der Uni Erfurt friedlich verhindert

Am 23.01.2015 sollte an der Universität Erfurt ein Vortrag von Alexander Gauland zur Russlandpolitik stattfinden. Dieser wurde jedoch durch Gegner der AfD und CampusAlternative gestört und verhindert.


UNIversal Spezial Podcast

Alexander Gauland, Vize-Cef der "Alternative für Deutschland" (AfD) verlässt am 23. Januar um circa 19 Uhr den Hörsaal 6 der Universität Erfurt. Er wird von Polizisten begleitet. Kurz davor musste eine Veranstaltung der AfD-Hochschulgruppe „CampusAlternative“ abgebrochen werden. Gauland sollte dort eigentlich einen Vortrag zur Russlandpolitik halten. Aufgrund von lautstarken Protesten muss die Veranstaltung schließlich abgebrochen werden.

Zwei Stunden zuvor findet unweit des Veranstaltungsortes, eine Infoveranstaltung zum Thema „Rechtspopulismus und Fremdenfeindlichkeit“ statt . Eingeladen haben die Studierendenräte von Uni und FH sowie ein spontanes Bündnis aus Hochschulgruppen. Bei der Veranstaltung diskutierten die Uni-Professoren Alexander Thumfart und Oliver Kessler sowie Christian Schaft, der für die Partei „Die Linke“ im Thüringer Landtag sitzt. Die Veranstaltung ist gut besucht, die Stühle reichen nicht. Ungefähr 220 Studenten sind gekommen.
Als die Infoveranstaltung zu Ende ist, strömen die Studenten in den Hörsaal , wo Alexander Gauland seinen Vortrag halten will.

Die engagierten Sicherheitsbeamten kontrollierten zunächst die Taschen der Interessierten. Dabei kommt es zu kleinen Rangeleien. Die Stimmung ist angespannt. Schließlich wird ein Einlassstopp verhängt - aus Sicherheitsgründen heißt es vom Veranstalter. Mit dabei im Gerangel der wartenden Studenten ist auch Walter Bauer-Wabnegg, der Präsident der Universität Erfurt.

Während vor dem Hörsaal die Stimmung weiter angespannt ist, ist es im Hörsaal hingehen erstaunlich ruhig. Das Publikum besteht aus älteren Gästen, überwiegend sind es Anhänger der AfD und zahlreichen Studenten. Als Konstantin Steinitz, Sprecher der CampusAlternative, die Veranstaltung eröffnete, gibt es erste Zwischenrufe und Applaus.

Die Sprechchöre im Saal hören nicht auf. Fahnen werden gehisst, Plakate entrollt. Viele Studenten zeigen Alexander Gauland symbolisch die „rote Karte Karte“, eine Postkarte der Uni Erfurt gegen Rassismus. Gauland versucht nicht einmal seinen Vortrag zu beginnen. Er sitzt ruhig an seinen Platz und ignoriert die Protestierenden. Nach einer Stunde wird die Veranstaltung abgebrochen. 15 – 20 Polizisten, die schon eine ganze vor dem Hörsaal-Gebäude warten, begleiten Gauland aus dem Hörssal zu seinem Wagen.

Friedlich gegen einen Vortrag von AfD-Vize-Chef Alexander Gauland. Dieser Tag wird auf dem Campus in Erinnerung bleiben und weiter für Diskussionen sorgen. Weiteren Medienberichten zufolge, soll es zu einer Anzeige wegen Körperverletzung gekommen sein. Mehrere Zeugen bestätigten offenbar, dass die eine AfD-Landtagsabgeortnete eine protestierende Person gebissen haben soll.

Die Universal-Redaktion bleibt an dem Thema dran und recherchiert für Euch weiter.

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Redaktion: Christopher Gahler, Philipp Wilkending, David Straub, Isabel-Marie Otto, Clara Sölch
Sprecher: Johannes Schmoldt

weitere Infos unter: https://www.facebook.com/UNIversal.erfurt oder unter https://twitter.com/UNIversal_EF

Universal
25.01.2015

Kommentare

  1. Zugabe!

    Elias - 25.01.2015, 21:04

  2. habe noch nie von einem Sender Radio FREI gehört.

    Steinert Günther - 26.01.2015, 10:34

  3. Der Sprecher wirkt extrem professionell. Wirklich stark, weiter so.

    Robi - 26.01.2015, 11:03

  4. Bin etwas geschockt über die Aussage vom Herrn Thumfart. Und so jemand ist Professor für politische Theorie. Darf ich jetzt auch jede mir missliebige Rede oder Versammlung unterbinden? Nach der Logik hätte ich mich auch mit eienr Tröte in seine Veranstaltung zuvor setzen können. Unglaublich sowas.

    Rico - 26.01.2015, 13:47

  5. aus Wikipedia: "An vielen Universitäten beteiligten sich die nationalsozialistischen Studenten aktiv an deren Umgestaltung....So sammelten sie beispielsweise kritisches Material über Professoren, legten schwarze Listen an und halfen damit bei der Vorbereitung der Vertreibung missliebiger Mitglieder des Lehrkörpers. Neben jüdischen und linken Dozenten blieben auch die konservativen nicht verschont... Dabei handelte es sich nicht etwa um Einzelaktivitäten, sondern zu entsprechenden Aktionen wurden vom Führer der Deutschen Studentenschaft aufgerufen. Mit organisierten Boykottaktionen und Störung oder Sprengung von Lehrveranstaltungen verliehen sie ihren Forderungen Nachdruck... "
    Macht weiter so. Ihr seid auf einem guten Weg.

    Freia - 26.01.2015, 15:16

  6. Die linke weltoffene Toleranz war überwältigent. Man hätte zuhören und am Ende des Vortrages Fragen stellen können.Wenn man aber keine Argumente hat, dann kann man sich offensichtlich nur wie eine Herde wilder Affen aufführen.

    Jörg Fritz - 26.01.2015, 16:35

  7. Einfach mal schreien. Machtdemonstration der Mittelmäßigen..

    Joha - 26.01.2015, 22:33

  8. Alexander Gauland (AfD) wurde von Jugendlichen der CampusAlternativeErfurt zu einem Informationsabend eingeladen

    Das Thema der Veranstaltung war:
    Befinden wir uns wieder im kalten Krieg? Wie gefährlich wird uns die Ukrainekrise? Welche Schuld tragen wir und welche Schuld tragen andere?

    Erklärung zum Thema:
    Diese Fragen und ähnliche stellen wir uns, wenn es zum Thema der aktuellen Russlandpolitik kommt. Einer der sich hiermit besonders kritisch auseinandergesetzt hat ist Alexander Gauland.
    Er sagt deutlich: "Wir haben Russland falsch behandelt."

    Mich hätte das auch interessiert also bin ich hingefahren.

    kurzer Erlebnisbericht:
    War ja sehr interessant. Zuerst wurden wir von einem aufgehetzten Mob am Einlass gehindert, was aber ganz putzig war, weil wir noch nie so eine selbstverliebte Meute erleben durften...Wehe der Vernunft. Wir hielten uns abseits und schauten unfreiwillig amüsiert zu. Wer hat die denn erzogen.?:-)
    Danach trafen wir uns halt nach Absprache in einem anderen Saal und Herr Gauland hat uns einen interessanten Vortrag gehalten. Es entstand eine sachliche Diskussion mit jungen Alternativen, AfD Mitgliedern, Leuten von der Straße und Menschen mit Migrationshintergrund, die nach Antworten suchten (und den neuen Treffpunkt mitbekommen hatten) .
    Verblendete, diskussionsunfähige Gruppen oder Personen welche sich schon so billig vereinnehmen lassen, haben sich leider selbst, von einem eigentlich dringend notwendigen Bildungsschub, ausgeschlossen.

    Warum man über das Ukraine - Russland - Thema nichts wissen darf? Das werden sie selber nicht wissen

    Mein Eindruck:
    Ich befürchte, die Veranstaltung wurde nur zugesagt, um die Gegenveranstltung zu plazieren, also völlig Sachfrei.
    Linke und Grüne hetzen ihr leicht verführbares jugendliches Klientel nach dem Motto auf.: “ohne Terror , keine Tugend”
    Und das an einer steurfinanzierten Uni !?

    eigentlich notwendige Folgen:
    Die Uni Erfurt hat die Durchführung der Veranstaltung, die außerhalb der Uniaktivität stattfinden sollte, genehmigt und so das Hausrecht an den Veranstalter übergeben.

    Für alle Bürger jedenfalls gilt Kraft Gesetzes:
    Versammlungsgesetz
    § 2
    (2)
    Bei öffentlichen Versammlungen und Aufzügen hat jedermann Störungen zu unterlassen, die bezwecken, die ordnungsgemäße Durchführung zu verhindern.
    § 7
    (1)
    Jede öffentliche Versammlung muß einen Leiter haben.
    (4)
    Der Leiter übt das Hausrecht aus.

    Hat das Rektorat um Herrn Thurmfart zum Krawall angestiftet oder in stillschweigender Gehässigkeit (Prof. Kai Hafez) gebilligt, hat es sich zu erklären und ist persönlich zur Verantwortung zu ziehen ebenso wie die anwesenden politischen Brandstifter.

    holger - 27.01.2015, 15:18