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Lokalnachrichten - 16. Mai 2008

Die Beatles im Osten ::: Podiumsdiskussion zum Umgang mit Extremismus ::: Mehr Demokratie in Thüringen

Die Beatles im Osten

Heute wird während der langen Nacht der Museen die Sonderausstellung "Die Beatles im Osten" im Museum für Thüringer Volkskunde eröffnet. Die Ausstellung von Evelyn und Hartmut Schwarz zeigt die englische Kultband von einer völlig neuen Seite.
Ausgestellt werden nur Sammlerstücke aus DDR-Zeiten. Hartmut und Evelyn Schwarz, die seit 1982 die Fanzeitschrift "Beatlemania" herausgeben, stellen mit ihrer Ausstellung die Möglichkeiten und Schwierigkeiten des Beatles-Musik-Sammelns in der DDR dar. Sie vollzieht die zeit- und geldaufwändigen Wege nach, die die Objekte der Begierde gingen, bis sie bei den sammelnden Beatles-Fans landeten. Denn auch in der DDR gab es genügend Möglichkeiten, an die begehrten Fanartikel zu kommen, auch wenn sich die Beschaffung schwierig gestaltete und viel Geduld erforderte. Neben den im DDR-Handel verfügbaren Beatles-Tonträgern zeigt die Ausstellung Sammlerstücke aus aller Welt, die zum Teil auch zum Verkauf stehen. Ab 20 Uhr wird Helmut Schwarz persönlich durch die Ausstellung führen und den Besuchern für Fragen zur Verfügung stehen.
Eröffnet wird die Ausstellung 19 Uhr und kann, wie auch alle anderen an der langen Nacht der Museen beteiligten Einrichtungen, bis 1 Uhr besichtigt werden. Neben dem Museum für Thüringer Volkskunde beteiligen sich rund 20 weitere Häuser an der langen Nacht der Museen. Zum neunten Mal erwarten die Erfurter Museen und Galerien die Besucher mit einem reichhaltigen Kulturangebot. Auch dieses Jahr laden Führungen, Videoperformances, Musik, Lesungen und vieles mehr nicht nur zum Zuschauen, sondern auch zum Mitmachen ein. Die lange Nacht der Museen, die in diesem Jahr ganz im Zeichen der grünen Farbe steht, bietet den Besuchern mit einem Gewinnspiel Spannung und Unterhaltung. Karten sind noch immer an der Abendkasse in allen teilnehmenden Einrichtungen erhältlich. Radio F.R.E.I. wird heute ab 21 Uhr live aus verschiedenen Museen und Galerien berichten. Das Programmheft gibt es zum Anschauen unter radio-frei.de (TheresaHempel)


Podiumsdiskussion zum Umgang mit Extremismus

Heute findet im Rathausfestsaal eine Diskussionsrunde zum Thema Umgang mit Extremismus statt. Die Podiumsdiskussion ist der Abschluss der Veranstaltungsreihe „Politischer Extremismus – Im Spiegel der Wissenschaft“, die von Studenten der Uni Erfurt initiiert wurde. Bisher fanden dazu mehrere Vorträge, eine Kunstausstellung und ein Konzert statt. Der Studierendenrat der Uni möchte mit der Reihe die Öffentlichkeit für das Thema Extremismus sensibilisieren und Zugänge zur Thematik eröffnen. Unter dem Titel „Reaktion und Prävention“ werden heute im Rathaus vier Experten versuchen eine möglichst vielschichtige Diskussion in Gang zu bringen.
Dazu wurden eingeladen:
- Bernd Wagner, Mitbegründer der Initiative EXIT Deutschland, die Hilfe zur Selbsthilfe für Aussteiger anbietet
- und der Berliner Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke, der fünf Jahre lang den Fachbereich Rechts- und Sozialwissenschaften an der Polizei-Führungsakademie in Münster leitete.
Außerdem die zwei Erfurter
- Dr. Alexander Thumfart, Politikwissenschaftler und Stadtratsmitglied
- sowie Frank Karmeyer, der Redaktionsleiter der Thüringischen Landeszeitung.
Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen an der Diskussionsrunde teilzunehmen. Die Podiumsdiskussion „Reaktion und Prävention“ beginnt heute um 17Uhr im Rathausfestsaal. (JuliaLimprecht)


Mehr Demokratie in Thüringen

"Das Bündnis für mehr Demokratie in Thüringen" hat schon ein Viertel der benötigten Unterschriften für ihr Volksbegehren "Mehr Demokratie in Thüringer Kommunen" gesammelt.
Mit dem Volksbegehren sollen die Zahl der benötigten Unterschriften für kommunale Bürgerbegehren und Bürgerentscheide gesenkt werden. Das würde bedeuten das auch in Erfurt Bürgerbegehren leichter möglich wären. Momentan hat Thüringen hier die höchsten Hürden in ganz Deutschland. Außerdem sollen mehr Themen zur Abstimmung zugelassen werden, wie etwa Bauleitplanungen oder Vermögensfragen.
Die 20 Bündnisorganisationen, 25 Regionalteams und 430 private Sammlerinnen und Sammler haben noch bis zum 19. Juli Zeit, um die Zielmarke von 200.000 Stimmen zu erreichen.
Vor knapp einem Monat hatte die CDU Landesfraktion unter Dieter Althaus plötzlich ebenfalls die Senkung der Hürden gefordert. Zuvor waren sie stets strickt gegen diese gewesen. Das Bündnis für mehr Demokratie will angesichts der unvorhersehbaren CDU Politik jedoch nicht mit dem Sammeln der Unterschriften aufhören, erklärte der Sprecher des Bündnisses Ralf-Uwe Beck.
Die Thüringer CDU forderte außerdem eine Abschaffung der Bürgermeisterstichwahl. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde letzte Woche in erster Lesung im Landtag debattiert.
Damit könnte ein Kandidat auch ohne absolute Mehrheit Bürgermeister werden. Die Absicht hinter dieser Forderung scheint klar, verloren CDU-Bürgermeisterkandidaten doch regelmäßig die Stichwahlen in der Vergangenheit.
Vorbild für den Gesetzesentwurf ist ein Gesetz, dass letztes Jahr in Nord-Rhein-Westfalen in Kraft getreten ist.
Der Verband "Mehr Demokratie" geht davon aus, dass es durch die Abschaffung der Stichwahlen zu einem "Kandidatensterben" in kommt. Kleinere Parteien würden dann auf eigene Kandidaten verzichten, um die Chancen ihre größeren Koalitionspartner nicht zu gefährden. (SebastianKöth)

Lokalnachrichtenredaktion
16.05.2008

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