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Lokalnachrichten - 13. Juli 2010

Gera auf dem Weg der Besserung ::: Zeitzeugen berichten


Lokalnachrichten 13. Juli 2010

Gera auf dem Weg der Besserung

Am Samstag fand in Gera das 8. Festival „Rock für Deutschland“ statt. Die Rechtsextreme Veranstaltung lockte dieses Jahr rund 1000 Anhänger der rechten Szene an. Noch im Vorjahr waren es Schätzungen zu Folge bis zu 5000. Somit war es damals das größte europäische Festival der rechten Szene. Dies hatte für verstärkte Aufmerksamkeit in diesem Jahr gesorgt. Peter Metz, SPD-Politiker, der in der Landtagsfraktion unter anderem für die Bereiche Kinder, Jugend und Rechtsextremismus zuständig ist, meinte dazu:

Der eine Grund ist natürlich, dass es weniger geworden sind, der eine Grund ist natürlich dass es massive Aufrufe gab und sicherlich einige kein Bock auf die Unannehmlichkeiten hatten weil es doch in den letzten Jahren relativ einfach für die Nazis gewesen war sich in der Stadt aufzuhalten. Das es in diesem Jahr ein bisschen komplizierter für die geworden. Das war sicherlich ein Grund.

Bürgerinitiativen und Bündnisse aus Politik und Privatem Bereich schafften es dieses Jahr über 1000 Gegendemonstranten bundesweit zusammenzutrommeln um das Konzert zu stören. Dankbar war Peter Metz vor allem den Organisatoren dieser Gegendemonstrationen.

„Aber was man schon sagen muss ist dass Gera eine neue Qualität gezeigt hat, dass heißt, dass wirklich diejenigen vor Ort richtig gut organisiert haben und richtig gute Taktik gefahren haben um das Nazikonzert zu verhindern und zu stören. Was für Gera zählen muss ist das noch viel, viel mehr selbst aus Gera auf die Straße gehen.“

Der Oberbürgermeister von Gera, Dr. Norbert Vornehm versuchte bereits vor dem Konzert ein Verbot des Rechten Festivals zu erwirken, scheiterte damit aber. Er Unterstützte danach die angereisten Gegendemonstranten vor Ort persönlich. Das Politiker und Bürger verstärkt zusammenkamen um gegen Rechts zu demonstrieren bewertete Peter Metz als Erfolg und Chance:

„Dass viele ein Positiv Gefühl erlebt haben, gesehen haben, dass Blockaden kein Mittel Wahlloser militanter Gewalt ist, sondern, dass Blockaden ein durchaus berechtigtes Mittel sind um Nazikonzerte zu stören und wenn Erfolgreich sogar zu verhindern.“

Verhindert wurde „Rock für Deutschland“ dieses Jahr nicht. Aber bekämpft wurde es hartnäckig und mit Nachdruck. Weitere Informationen sind zu finden beim Bürgertisch für Demokratie oder bei der Antifaschistischen Koordination Erfurt.

(Hannes Niemann)

Zeitzeugen berichten

Seit dem vergangenen Freitag läuft in der kleinen Synagoge in Erfurt die Wanderausstellung „Dem Judenmord entkommen“. Gezeigt werden Porträts von Menschen, welche oftmals als einzige Mitglieder ihrer Familie den Judenmord in Litauen, Lettland und Estland überlebt haben. Die Geschichten der Überlebenden, die unter Verfolgung, Flucht, Ghetto- und KZ-Haft gelittenen haben, werden vorgestellt. Zudem wird von dem Lebensweg der Überlebenden seit der Befreiung vom Faschismus und von ihrer aktuelle Situation erzählt. Im Baltikum, also Litauen, Lettland und Estland, wurden nach dem Einmarsch der Deutschen im Juli1941 innerhalb weniger Monate 85% der baltischen Juden ermordet. In den folgenden Jahren wurden die verbleibenden Juden durch Mord und Deportation liquidiert. Nur 3% der jüdischen, baltischen Bevölkerung überlebten den Holocaust. Die Nazis haben das jüdische Leben im Baltikum nachhaltig verändert. Im Vergleich zur Zeit vor dem zweiten Weltkrieg ist die Anzahl der im Baltikum lebenden Juden sehr gering. Die Ausstellung „Dem Judenmord entkommen“ wurde 2004 von Hanna und Wolf Middelmann zusammengestellt. Außerdem wurde von ihnen die private Hilfsaktion für die Opfer des Faschismus ins Leben gerufen. Seitdem unternehmen Hanna und Wolf Middelmann regelmäßig Reisen zu den zumeist mittellosen Überlebenden, um gesammelte Spendengelder persönlich zu überbringen. Die Ausstellung wird noch bis zum 1. August in der Begegnungsstätte „Kleine Synagoge“ in Erfurt zu sehen sein.

(Lydia Deppe)



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13.07.2010

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