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Lokalnachrichten - 23. Februar 2011
Papst-Besuch stößt auf Kritik ::: Opposition kritisiert Gesetzesentwurf zu gefährlichen Hunden
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Papst-Besuch stößt auf Kritik
Seit Bekanntgabe des ersten offiziellen Staatsbesuchs von Papst Benedikt XVI. in Deutschland berichten regelmäßig überregionale und lokale Medien. Beispielsweise führte der Besuch des päpstlichen Reisemarschalls Alberto Gasbarri in der vergangenen Woche zu Spekulationen über Besuchsorte und Termine in Thüringen. Nach Angaben des MDR soll nun voraussichtlich am 23. September das Bistum Erfurt bereist werden. Geplant sei, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche für zwölf Stunden in Thüringen verweilen wird. Darunter falle unter anderem eine Messe auf dem Domplatz. Das Koordinationsbüro für den Besuch des Papstes in Erfurt gibt sich bis zur Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz bedeckt. Erst Mitte März, wenn in Paderborn das offizielle Programm des Deutschlandbesuches vorgestellt wird, könne man sich zu dem Thema Papst in Thüringen äußern.
Die Reisepläne des Papstes werden dabei auch Diskussionsgrundlage für Auseinandersetzungen zwischen der Gesellschaft und der Kirche. In Erfurt konstituiert sich derzeit ein offenes Aktionsbündnis für einen antiklerikalen Protest.
Auch religionskritische Gruppierungen werden den Besuch für landesweite Aktionen nutzen.
Die säkulare, evolutionär-humanistische Stiftung Giordano Bruno in Mastershausen in Rheinland-Pfalz sieht den Besuch des Papstes als Chance, die mediale Öffentlichkeit zu nutzen. So könnten Schwierigkeiten der Kirche, speziell der katholischen, angesprochen werden. Beispiel sexueller Missbrauch und Gewalt gegen Kinder. Im vergangenen Jahr sei dies zwar thematisiert worden. Dennoch habe die katholische Kirche es nicht ausreichend kompensiert, sagt Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung.
„Wir haben vor, ein richtiges Vatikantribunal zu machen. Das heißt, wir wollen wirklich aufdecken, was hat denn der Vatikan in den letzten Jahrzehnten oder im letzten Jahrhundert tatsächlich verbrochen.“
Hubertus Staudacher vom katholischen Forum des Bistums Erfurt erhofft sich von der medialen Aufmerksamkeit des Papst-Besuches Gespräche zwischen säkularer Gesellschaft und den Religionen.
„Den Dialog mit der Kirche voranzutreiben oder zu suchen, dann ist das sicher ein positives Zeichen. Also ich würde mich freuen, wenn wir, und ich habe ja auch in meiner Arbeit an der katholischen Akademie immer wieder die Erfahrung gemacht, wenn es das Gespräch auch aus den areligiösen und den akirchlichen Bereichen gibt, mit uns in ein Gespräch einzutreten, ohne Vorbedingung, ohne dass man den anderen vereinnahmen will, dann wäre das ein gutes Ergebnis eines solchen Besuchs. Reine Stimmungsmache bringt weder die eine Seite noch die andere Seite weiter. Es gehört ein bisschen dazu, scheinbar. Da muss man, glaube ich, auch mit einer gewissen Gelassenheit draufgucken.``
In Thüringen leben rund acht Prozent Katholiken. Neben der Messe auf dem Domplatz ist auch eine Vesper in der Wallfahrtskapelle Etzelsbach im katholischen geprägten Eichsfeld geplant. Zudem werde Benedikt XVI. auch das Bistum Freiburg besuchen.
In Berlin wolle der Papst eine Rede im Bundestag halten. Damit wäre er der erste Religionsführer, dem gestattet wird, vor dem deutschen Parlament zu sprechen.
(Katja Dörn)
Opposition kritisiert Gesetzesentwurf zu gefährlichen Hunden
Vergangenen Freitag gab es eine Anhörung zum geplanten Gesetzesvorschlag „Zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Tieren“ in Thüringen. Aufgrund von Hundeangriffen Ende letzten Jahres sollen nun schärfere Verordnungen und eine Rasseliste eingeführt werden.
Dieser Gesetzesvorschlag soll die Gefahren-Hundeverordnung aus dem Jahr 2003 ablösen.
Im Rahmen dieses Vorschlags sollen alle gefährlichen Hunde gelistet werden.
Diese Liste erntete jedoch einige Kritik, wie aus einer Pressemitteilung der Partei die Linke hervorgeht.
Die Kritik während der Anhörung habe bestätigt, dass für das Verhalten von Hunden ihre Halter zuständig seien und nicht die Rassezugehörigkeit des Hundes, so Sabine Berninger, Sprecherin der Linken.
„Hunde werden gefährlich, wenn sie falsch sozialisiert sind, wenn die Halter sie falsch erziehen, abrichten et cetera, aber nicht weil sie einer bestimmten Rasse angehören oder eine bestimmte Größe haben.“
Laut Medienberichten sollen vier Hunderassen als unwiderlegbar gefährlich eingestuft werden. Ebenfalls soll eine Größenklassifizierung eingeführt werden, die alle Hunde ab 40 cm Schulterhöhe und 20 kg Gewicht unter Generalverdacht stellt.
Linke Sprecherin Sabine Berninger meint, dass es sinnvoller sei einen Sachkundenachweis aller Hundehalter zu fordern.
„Den Sachkundenachweis, wo halt der Hundehalter nachweisen muss, dass er weiß, wie man mit einem Hund umgeht, wie man einen Hund hält, auch aus tierschutzrechtlicher Sicht. Es gibt ja viele Hunde, die einfach falsch gehalten werden, z.B. in kleinen Wohnungen die nicht genügend Auslauf haben, et cetera.."
Präventionsmaßnahmen fordert dagegen der Gemeinde- und Städtebund Thüringen.
Behörden sollen schon bevor ein Hund durch eine Beißattacke auffällig geworden ist, tätig werden können. Bislang ginge das nur, wenn ein Hund schon einmal auffällig wurde, sagte Ralf Rusch, Pressesprecher des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen.
Der Innenausschuss müsse nun entscheiden ob man präventiv tätig werden wolle oder nicht.
„Wir ermuntern den Gesetzgeber, mit einer Regelung zu beginnen, die dann fortlaufend auch beobachtet wird, die auf Praxistauglichkeit getestet wird und dann muss die gegebenenfalls auch geändert werden. Wie gesagt: Man muss die Grundsatzfrage klären: „ Wollen wir vorbeugend tätig werden können, ja oder nein?“ und danach entscheidet sich alles andere.“
Ebenfalls sollen Kosten und Nutzen beachtet werden, somit schließt Ralf Rusch einen Sachkundenachweis für alle Hundehalter aus. Er würde sich lieber von einem Dackel beißen lassen, als von einem Rottweiler.
Außerdem kann jeder Hundehalter die vermutete Gefährlichkeit seines Hundes durch einen Wesenstest widerlegen.
Ralf Rusch meinte, dass die Größenklassifizierung und die Rassezugehörigkeit des Hundes auf jeden Fall mit in das geplante Gesetz einbezogen werden sollen.
Offen bleibt wann und wie der Innenausschuss über diesen Gesetzesentwurf entscheidet.
(Anika Schäder)
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23.02.2011
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