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Abtreibung & Gewalt - Mo. 08.03.2021 - 14.00 Uhr

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8M21 Magazin

THEMEN DER SENDUNG

150 Jahre §218 sind genug - Für die Entmoralisierung von Schwangerschaftsabbruch

Seit 150 jahren, seit Gründung des Deutschen Reiches 1871, steht Schwangerschaftsabbruch in der Bundesrepublik unter Strafe. Damit ist der Abbruch einer Schwangerschaft ein Tötungsdelikt, der heute unter bestimmten Voraussetzungen straffrei ist. Zugleich gab es immer schon feministischen Widerstand gegen die Illegalisierung von Abtreibung.
Wir sprachen mit Rona Torenz über die Geschichte des feministischen Widerstands in BRD und DDR sowie über Torenz Forderung der radikalen Entstigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Rona Torenz ist Philosophin, Geschlechter- und Sexualwissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit feministischen Theorien zu Autonomie, Macht und Herrschaft, weiblicher Subjektivierung und Abtreibung. Sie ist seit über 15 Jahren politisch aktiv und kämpft für die Entstigmatisierung und den sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbruch, die Verhinderung sexualisierter Gewalt und einen Feminismus, der nicht nur auf gesellschaftliche Anerkennung, sondern auf soziale Umwälzung abzielt.

Menschen können schwanger werden – nur eben nicht alle

Das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche ist ein Anliegen, das die feministische Bewegung seit ihrem Beginn an begleitet und für das auch heute noch weltweit gekämpft werden muss. Doch feministische Emanzipation erschöpft sich nicht allein durch die Legalisierung von Abtreibungen – zum Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung gehört ebenso die Auseinandersetzung damit, wie Menschen, die schwanger werden und ein Kind bekommen möchten, dies angstfrei tun können. Sowohl theoretische Überlegungen, als auch praktische politische und gesellschaftliche Veränderungen sind von Nöten, um den Zustand des Schwangerseins als das zu fassen, was er ist: Keine Frauen-, sondern eine Menschheitssache. Die Autorin des Essays „Schwangerwerdenkönnen“ Antje Schrupp sprach mit Radio Corax über reproduktive Selbstbestimmung, den eigentümlichen Zustand des „nicht-zwei-nicht-eins“ von Schwangeren und das Verhältnis von Schwangerschaft und Elternschaft. Zunächst schildert Antje Schrupp, was sie als Politikwissenschaftlerin dazu bewegt hat, sich mit dem Schwangerwerdenkönnen zu befassen.




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