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Salon français: „Petit Livre des Migrations“ Begegnung mit Pedro Kadivar im Haus Dacheröden

Der Erfurter Salon français wird auch in diesem Jahr fortgesetzt und nun
regelmäßig mit der Vorstellung eines französischen oder französischsprachigen
Schriftstellers im Kulturforum Haus Dacheröden stattfinden.



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Der Salon francais ist eine Veranstaltungsreihe des Institut Francais und des Kulturforum Haus Dacheröden. Marc Sagnol, Leiter des französischen Kulturbüros in Thüringen, erklärt wie es zu dieser Veranstatungsreihe gekommen ist und welchen Sinn sie verfolgt:

„Der Salon Francais ist eine Veranstaltung, die in Erfurt stattfindet. Man kann sagen, in der Tradition der früheren Salons aus dem 19 Jahrhundert, so wie diese literarischen Dienstage. Jedenfalls versuchen wir jetzt eine französische Reihe einzuführen. Die hat schon früher angefangen, aber wir versuchen sie wieder mit französischen Schriftstellern zu erneuern. Wir versuchen in einem monatlichen Rhythmus einen französischen Schriftsteller einzuladen. Und eben die Nächste(Veranstaltung) wird mit dem französischen Schriftsteller Pedro Kadivar sein, am 17. Februar. Pedro Kadivar schreibt auf französisch, er ist einfach ein sehr sehr guter Schriftsteller, der in einer sehr schönen Sprache schreibt und ich bin froh ihn einladen zu dürfen und dass er sich dem Erfurter Publikum vorstellen wird.“
Am Mittwoch, den 17.Februar um 19:00 Uhr wird Pedro Kadivar,
ein französischer Schriftsteller und
Theaterregisseur iranischer Herkunft, mit einem sehr aktuellen Buch zu Gast sein.
2015 erschien Kadivars Prosa-Text „Petit Livre des Migrations“ (Kleines Buch der
Migrationen). Das Buch verbindet persönliche Erfahrungen und Erinnerungen mit
Reflexionen. Es spricht von Heimat und Heimweh, von Persien und Berlin und von
der unmöglichen Verortung der Muttersprache.
„Das ist natürlich auch ein sehr aktuelles Thema, weil er auch gerade aus dem Ausland kommt und hat Erfahrungen des Exils. Er war in den 80er Jahren Flüchtling in Frankreich, in der Zeit der Revolution im Iran. Er hat eine Erfahrung über die man viel spricht in den Medien und er schreibt über das Problem der Muttersprache und der Heimat. Also sehr sehr schöne Texte.“


Kadivar ist 1967 in Shiraz im Iran geboren. Er emigrierte als 16 jähriger Junge zusammen mit seinem Bruder nach Frankreich. Er besuchte in Paris die Schule und studierte in Sorbonne. Gleichzeitig arbeitete er als Regieassistent an verschiedenen Theatern in Paris.
Mit Heiner Müllers Todesanzeige gab er sein Debüt als Regisseur. Er
promovierte mit einer Arbeit über Proust. Beeinflusst durch die Arbeit von Heiner Müller siedelte Kavidar 1996 nach Berlin um. Trotzdem bleibt Französisch seine bevorzugte literarische Sprache. In den Jahren 2005 - 2010 schrieb er seine „Tetralogie der Migration“, Teile davon wurden veröffentlicht. Andere wurden im Pergamon Berlin inszeniert. Er
wird regelmäßig in Frankreich mit seinen künstlerischen Arbeiten zu Festivals
in Dijon, Avignon, Limoges und Toulous eingeladen. Auch im Théâtre de l’Odéon ist er ein ständiger Gast.
Pedro Kadivar liest aus seinem Buch in französischer Sprache. Er spricht auch
deutsch und wird sich im Gespräch mit dem Publikum auf Wunsch auf Deutsch
oder auf Französisch unterhalten. Den Abend moderiert Marc Sagnol, Leiter des
französischen Kulturbüros in Thüringen und Beauftragter der Thüringer
Landesregierung für ihre Beziehungen mit Frankreich.

Paula Gorka
12.02.2016

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