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Meine primäre Aufgabe als Journalistin ist es nicht, die Bevölkerung dafür zu kritisieren, dass sie ihr Demonstrationsrecht in Anspruch nimmt. 89iger Gefühle mit Marlen Hobrack

Wir blicken vom hohen Ross der moralischen Überlegenheit verächtlich auf die Covidioten herunter. Das ist ja auch angenehm. Wir stehen schließlich auf der richtigen Seite. Wer sind eigentlich Die? Und wer sind Wir?


Das Gespräch führte Carsten Rose.



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artikel/marlen hobrack web.jpgDie Journalistin und Autorin Marlen Hobrack lebt in Leipzig.














































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16.11.2020

Kommentare

  1. Die Frage ist doch, was als Spinnertum angesehen und eben als diskursunfähig erklärt wird. Pathologisierung führt zuzr Ausgrenzung. Das hat Marlen Hobrack richtig festgestellt. Allerdings darf dies nicht so interpretiert werden, dass es nichts Pathologisches mehr gibt. Frau Hobrack führt etwa aus, dass eine Technik- und Medizinkritik vorgebracht wird. Also ich persönlich bin ja der Auffassung, dass der Glaube an Homöopathie, Heilkristalle, biodynamische Landwirtschaft oder Demeter-Mondäpfel schon Spinnertum sind. Bis vor kurzem meinten nur die meisten Demokrat*innen dies sei ungefährliches Spinnertum bzw. Aberglauben. Ein gewisser magischer Glauben sei zu tolerieren. In diversen Zeitschriften wurde daraus ja auch Kapital geschlagen und mit Eso-Tipps Geld verdient. Das tägliche Horoskop gehört in genug Presseerzeugnisse. Dabei wurden einfach die rechten Quellen der Esoterik und deren reaktionäre Kritik an der "Schulmedizin" (im Dritten-Reich übrigens "jüdische Schulmedizin") ignoriert. Daher stört es auch die Anhänger*innen einer "germanischen Medizin" nicht mit dem neogermanischen Nazi rumzulaufen. Gegenüber dieser antidemokratischen Botschaft der Esoterik, die schon seit Jahren in der Mitte der Gesellschaft beheimatet ist, darf Journalismus eben nicht objektiv bzw. neutral bleiben. Ansonsten hat er versagt.

    Volker - 16.11.2020, 17:11

  2. Schade, dass die Audioqualität so bescheiden ist.

    Rudi - 16.11.2020, 22:42