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LP der Woche | KW 07/2012 | Peter Murphy - "Ninth"

Peter Murphy auch bekannt als "Godfather of Goth" veröffentlichte 2011 sein mittlerweile neuntes Album "Ninth"

Mit der 1978 gegründeten Band Bauhaus wurde Peter Murphy zur Ikone der Wave und Post Punk Bewegung. Bauhaus war Vorbild und Wegbereiter für zahlreiche folgende Bands. Mit seinem tiefen Gesang und seiner manieristischen Mimik und Gestik bei Auftritten stilisierte Peter Murphy sich selbst als Düsterfürst – allerdings nie ohne ironische Selbstbetrachtung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass schon manche Parallelen zu David Bowie zogen. Nicht zuletzt coverte Bauhaus auch dessen Ziggy Stardust in ihrem ganz eigenen Stil. Der Auftritt im Film „Begierde“ in dem neben Catherine Deneuve auch David Bowie mitspielte wurde Kult. Dort spielt Bauhaus als Auftakt ihr wohl bekanntestes Stück „Bela Lugosi’s Dead“.
1983 trennte sich die Band und Peter Murphy begann seine Solokarriere. Er bewegte sich nun auf etwas breiteren Wegen zwischen Rock und Pop aber immer mit Dramatik und Melancholie versetzt. Und immer auch im Vordergrund seine markante, Geschichten erzählende Stimme, die einen förmlich zum Zuhören zwingt.
In den 90er Jahren zog Murphy mit seiner Familie in die Türkei um und konvertierte zum Sufismus. In seiner Musik finden sich nun auch orientalisch-mystische Klänge, die sich perfekt in die Selbstinszenierung als Magier, Künstler oder Zeremonienmeister einfügen. 1998 vereinigte sich Bauhaus wieder und ging auf Tour. Es entstand das große Livealbum „Gotham“. Als Solokünstler arbeitete Murphy unter anderen mit KMFDM, Nine Inch Nails, Mercan Dade, TV on the Radio oder auch Mick Karn von Japan zusammen. 2005 vereinigte sich Bauhaus erneut und 2008 erschien das Album „Go Away White“.
2011 wurde nun Peter Murphy neuntes Soloalbum „Ninth“ veröffentlicht. Von der Presse wurde das Album als Brückenschlag zwischen alten Bauhaus-Zeiten und aktuellen Goth-Rock gefeiert. Auf das erste Hören wirkt es wie ein sauberes Rockalbum, mit der Zeit kristallisieren sich allerdings kleine Perlen heraus: nicht zuletzt die Single-Auskopplung „I Spit Roses“. So lotet es zwischen düsteren Klängen, schönen Balladen und klassischen Rocksongs aus. Dabei steht Murphys charismatische Stimme immer im Vordergrund, allerdings nicht störend sondern viel mehr vermittelt sie ein Gefühl von Vertrautheit.




PETER MURPHY - I Spit Roses from Shoemakerhh on Vimeo.


Susan
13.02.2012

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