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Regionalinfo: "Energiewende Thüringen"

Thüringen gibt Gas bei der deutschen Energiewende. Im Vergleich zu anderen Bundesländern prescht Thüringen mit klaren Vorstellung auf das Ziel zu. 2050 soll das komplette Bundesland mit erneuerbaren Energien laufen. Die Ziele hat Fritz Brikkwedde, Präsident des Bundesamtes für erneuerbare Energien, am 28.10. in der Weimarhalle dargelegt.



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Der Ausbau der erneuerbaren Energien soll zu einem gesteigerten Arbeitsplatzangebot führen. 2050 sollen etwa 600.000 Menschen in der Energiebranche einen festen Arbeitsplatz finden. Ein weiteres Ziel ist es den Strompreis innerhalb von Thüringen weiter moderat zu halten.

Um die Energiewende möglichst schnell und erfolgreich durch zu ziehen, hat Anja Siegesmund, Ministerin für Umwelt, drei wesentliche Faktoren festgelegt.
Zum Ersten muss sich die Kraft-Wärme-Kopplung für die Stadtwerke wieder rentieren. Momentan plant die Bundesregierung allerdings die Förderprogramme für die KWKs zu streichen.
Die Kraft-Wärme-Kopplung ist eine sehr umweltschonende und ressourcensparende Ergänzung zu erneuerbaren Energien. Mit ihr wird die Strom- mit der Wärmeproduktion verbunden.
In ganz Thüringen werden etwa 80 KWKs von Stadtwerken betrieben. Sind aber meistens in einem Alter von 25 Jahren und müssen modernisiert werden. Da aber Wirkungsgrade von bis zu 80 % erreicht werden, sieht Dr. Reinhard Koch vom Verband kommunaler Unternehmen eine große Bedeutung für die Energiewende.

Als zweiten Fakt nannte Siegesmund am 28.10 in Weimar den gleichberechtigten Ausbau von Windkraft in ganz Deutschland. Deutschland hat ausgebaut, aber vorrangig in den nordischen Bundesländern. Zusammen mit Rheinland-Pfalz und Baden Württemberg findet sich Thüringen einer Bundesinitiative wieder unter dem Motto „Wind, gewinnt“.
Die drei Bundesländer sprechen sich für den Ausbau von Windkraft auch in Binnenländern aus.
Siegesmund fordert außerdem eine Akteursvielfalt. Bis jetzt werden Kleinproduzierer nicht an das kommerzielle Netz angeschlossen. Dass ohne die Unterstützung und Anteilnahme eine solche Wende nicht geschehen kann, wirft Siegesmund dieser aktuellen Regelung vor.In Thüringen soll es zu einer regionalen Wertschätzung von eigener Produktion kommen.

Als letztes fordert Siegesmund Reinvestitionen im Bereich Biogas.
Die 264 Biogasanlagen in Thüringen sind die Erfolgsträger der erneuerbaren Energien. 20 % des gewonnen Strom kommen aus Biogasanlagen. Ganze 70% der verbrannten Biomasse ist Wirtschaftsdünger. Das ist fast doppelt so hoch wie der Bundesschnitt.
Siegesmund sagt, dass sich Thüringen diesen Erfolg nicht mehr nehmen lassen wird und fordert den weiteren Ausbau von Biogasanlagen.

Am 28.10. berieten insgesamt 350 Fachleute in der Weimar über die Ziele und Umsetzung der Energiewende bis 2050.

artikel/Lokalinfo/20131002_xl_wiki_5194.pngFoto: Molgreen / Wikipedia



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Paula Gorka
02.11.2015

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