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LP der Woche vom 09.08.2010 "Recoil - Selected"

Dinge, die man von Alan Wilder, dem Menschen hinter dem Projekt „Recoil“, weiß:

1. Er war einmal bei Depeche Mode.
2. Er war Hauptverantwortlicher für die prägenden Sounds der Depeche Mode Alben „Violator“ und „Songs of Faith and Devotion“.
3. Er durfte vor kurzem wieder bei einem Depeche Mode Konzert die Begleitung am Klavier übernehmen.

Dinge, die die Meisten nicht wissen:

1. Sein Projekt Recoil besteht nicht erst seit seinem Ausstieg bei Depeche Mode.
2. Das erste Album erschien schon 1988. Diverse Samplespielereien bereits 1986.
3. Recoil arbeitet seit dem 92er Album „Bloodline“ an der Verschmelzung von Gospel, Blues, Jazz und natürlich Elektronik.

Das was Alan Wilder bei Depeche Mode nicht durfte, da das musikalische Korsett etwas enger geschnürt war, lebt er mit Recoil exzessiv aus.
„Selected“ ist eine gut ausgewählte Zusammenstellung des bisherigen Schaffens seit 1992.
14 Tracks voller Dramatik und dunkler Atmosphäre. Experimentelle, wagemutige Elektronik, die weitaus mehr mit Hörspiel und Klangkunst zu tun hat, als mit dem Electropop von Depeche Mode.
Kein Zeitdruck vom Label. Keine Kompromisse. Kein Schielen auf Verkaufszahlen. Man hört es.
Als Gastsänger (-innen) fungieren Avantgarde-Performancekünstlerin Diamanda Galas, Bluessänger Joe Richardson, Elektroniklegende Douglas McCarthy, „Curve“ Frontfrau Toni Halliday, Sprechkünstlerin Nicole Blackman, Singer-Songwriterin Carla Trevaskis und die 1934 gegründete Gospelgruppe „The Golden Gate Jubilee Quartet“.

Ribi
09.08.2010

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