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Srebrenica 20 Jahre nach dem Völkermord | Vortrag, Film & Diskussion | 03. Juli 17:00 Uhr | Haus Dacheröden
Die Last der Vergangenheit und die Hoffnung auf Zukunft - Interview mit Sunita Hasagic
Zu dieser Veranstaltung sprach Radio F.R.E.I. mit Sunita Hasagic:
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INFO
Freitag, 3. Juli 2015, 17:00 Uhr
Kulturforum Haus Dacheröden
Anger 37,99084 Erfurt
Das Programm:
17:00 Uhr Begrüßung
Christhard Wagner
Evangelisches Büro Thüringen
Dr. Paul Pasch
Friedrich-Ebert-Stiftung
17:05 Uhr Rückblick und Bilanz
Dr. Dennis Gratz
Friedensforscher aus Bosnien und Herzegowina
17:20 Uhr Filmvorführung „Srebrenica 360°“
18:15 Uhr Podiumsdiskussion
Renate Metzger-Breitenfellner
Filmemacherin und Autorin
Dr. Dennis Gratz
Sunita Hasagic
EineWeltHaus München e.V.
Moderation: Carsten Rose(Radio F.R.E.I.)
19:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Srebrenica 20 Jahre nach dem Völkermord - Die Last der Vergangenheit und die Hoffnung auf Zukunft
Am 11. Juli jährt sich der Völkermord von Srebrenica zum 20. Mal. Mehr als 8.400 muslimische Jungen und Männer wurden im bosnischen Srebrenica von fanatisierten Serben ermordet. Das Massaker gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen auf europäischem Boden nach dem Zweiten Weltkrieg und markierte den Höhepunkt des Bosnienkrieges (1992-95).
Der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic und der einstige Militärchef Ratko Mladic gelten als Hauptverantwortliche für den Genozid. Sie müssen sich vor dem Kriegsgerichtstribunal der Vereinten
Nationen in Den Haag verantworten.
20 Jahre nach dem Ende des Krieges trägt Bosnien und Herzegowina immer noch schwer an der Last der Vergangenheit und hat dennoch die Hoffnung auf die Zukunft nicht aufgegeben. Seit März dieses Jahres gibt es eine neue Regierung und zum 1. Juni trat das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union in Kraft. Dennoch, der Versöhnungsprozess gestaltet sich schwierig, die soziale Situation im Land ist hochexplosiv und die Beziehungen zur Europäischen Union entwickeln sich schleppend.
In einem Kurzvortrag hält Dr. Dennis Gratz, Friedensforscher aus Bosnien und Herzegowina, Rückschau auf die Ereignisse von 1995 und zieht Bilanz. Im Anschluss zeigen wir den Dokumentarfilm “Srebrenica
360°”, von Conny Kipfer und Renate Metzger-Breitenfellner: Hatidža Mehmedović wünscht sich, es möge niemals mehr Krieg geben, Amra Begić träumt von Srebrenica als einem Ort, an dem Menschen unterschiedlichster Ethnien wieder leben können, Namir Porić strebt nach einem Zusammenleben in
Srebrenica, wie es vor dem Krieg, einmal möglich war. „Srebrenica 360°“ zeigt die Gegenwart: den Alltag und die Sehnsüchte. Ein Film voller Geschichte und Geschichten. Berührend. Bedrückend. Bereichernd.
Anschließend Diskussion mit Renate Metzger-Breitenfellner, Dennis Gratz, Sunita Hasagic, die bis 2013
das Projekt „Versöhnungsarbeit“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bosnien und Herzegowina geleitet hat.
01.07.2015