Das Nachmittagsmagazin der Tagestief-Redaktion hat sich in diesem Monat mit dem Themenschwerpunkt Schwangerschaftsabbrüche beschäftigt. Ihre Redakteur*innen haben sich mit der Historie und den Hintergründen der rechtlichen Situation, der parlamentarischen Debatte, außerparlamentarischen Kritik zum Themenkomplex beschäftigt und auch einen Blick auf das Medizinstudium geworfen. Die Beiträge gibt es hier zum Nachhören.
Interview zur Historie und den Hintergründen der aktuellen rechtlichen Situation
Um uns dem Thema Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich zu nähern hat unser Redakteur Janek ein Gespräch mit Clara vom Frauenkampftagsbündnis über die Historie und die Hintergründe der aktuellen rechtlichen Situation geführt. Seit wann es eine rechtliche Regelung gibt und wie sich diese Entwickelt hat hört im folgenden Interview.
Kommentar von Hannah zum Urteil des BverfG aus dem Jahre 1993
Zwei Urteile des Bundesverfassungsgerichts prägen die Gesetzeslage zum Thema Schwangerschaftsabbrüche sehr stark. Das Urteil aus dem Jahre 1993 kommentierte Hannah vom Frauenkampftagsbündnis für uns.
Parlamentarische Debatte – einige Rückmeldungen aus dem Thüringer Landtag zu §219a
Im April 2018 stellten Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Thüringen einen Antrag zur Änderung des Paragraphen 219a an den Bundesrat. Seitdem ist nicht viel passiert. Deswegen recherchierte unsere Redakteurin Natalie die Meinungen der thüringischen Parteien Die Linke, SPD, Die Grünen und CDU. Die AFD hat uns leider nicht geantwortet, so dass wir die potentielle Position dieser Partei nicht berücksichtigen konnten. Was die einzelnen Fraktion der Parteien, über den Paragraphen 219a denken und was sie unter anderem von einer Veröffentlichung der Adressen von Ärztinnen und Ärzten sowie Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, halten, erfahrt ihr im kommenden Beitrag.
Die Fraktion „Die Linke“ im Thüringer Landtag stellte im April 2018 eine kleine Anfrage rund um den Paragraphen 219a an das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Aus den Antworten der Ministerin Heike Werner geht hervor, dass Thüringen nicht genau sagen kann, ob es dem Sicherstellungsantrag nach Paragraph 13 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes nachkommt. Auch ob eine Liste von Ärztinnen, Ärzten und Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen in Thüringen ein Mittel für die Umsetzung der Informationsfreiheit von Frauen sei, ist unklar. Darüber sprach unsere Redakteurin Natalie mit der Ministerin Heike Werner.
Kommentar von Clara zur außerparlamentarischen Kritik
Die Dikussion um die Paragraphen 218 und 219 findet nicht nur in den Parlamenten statt. Auch von außerparlamentarischen Initiativen und Bündnissen gibt es Kritik. Diese gestaltet sich jedoch von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Clara vom Frauenkampftagsbündnis gab uns einen Überblick.
Abtreibungen sind ein heiß diskutiertes Thema – nicht nur in der Politik, im Recht und in der Religion, sondern auch in der Popkultur. Beispielsweise Filme und Serien nehmen sich dem Thema immer wieder an. Unsere Redakteurin Silja hat sich einmal angeschaut, wie Serien der letzten zehn Jahre, die man auf Netflix findet, mit dem Thema Abtreibung umgehen. Wer sich für die Datenbank interessiert, wo alle im Original englischsprachigen Filme und Serien gelistet sind, der findet sie im Netz unter Abortion Onscreen Database. Für deutschsprachige Filme und Serien ist die Recherche vorerst noch etwas aufwendiger.
Schwangerschaftsabbruch im Medizinstudium – Wie sieht es in Jena aus?
In Deutschland gibt es immer weniger Praxen und Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen: Vor 15 Jahren waren es 2.000 Stellen, in diesem Jahr nur noch 1.200 Stellen, an denen ein solcher Eingriff möglich ist. Das sind 800 Praxen und Kliniken weniger. In einigen Regionen in Deutschland muss man weite Strecken zurücklegen, um einen Arzt oder ein Ärztin zu erreichen, die einen Abbruch durchführt.
Das haben wir zum Anlass genommen, um uns mit der Ausbildung von Mediziner*innen zu beschäftigen. Denn in Berlin gibt es an der Charité eine Gruppe, die sagt: Das Thema Schwangerschaftsabbruch kommt im Medizinstudium viel zu wenig vor. Ob es solche Diskussionen auch in Thüringen gibt, wollten wir herausfinden. In Thüringen ist die einzige Uni, an der man Medizin studieren kann, die Uni Jena. Unser Redakteur Raphael hat sich dort umgehört.
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Hinweis: Im Beitrag ist es zu einer Verwechslung gekommen. Die als Christiane Kampen benannte Studentin heißt in Wirklichkeit Patricia Rothen. Patricia Rothen ist demnach auch Mitglied des Gleichstellungsreferats der Uni Jena.
Tagestief-Redaktion 04.12.2018
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