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Stadtgespräch: Bibliotheksdialog zu Sidonia Hedwig Zäunemann ( 1711-1740)

Im Bibliotheksdialog mit Dr. Michael Ludscheidt, Bibliothekar und Archivar des Augustiner Klosters zu Erfurt, führt Richard Schaefer die Hörerinnen und Hörer zu dieser Erfurter Schriftstellerin, die mit der Krone der Dichtung ausgezeichnet wurde.

Sidonia Hedwig Zäunemann wurde 1711 als Tochter des Advokaten und Notars Paul Nikolas Zäunemann in Erfurt geboren. Sie wuchs in einer bürgerlich-strenggläubigen Familie auf, in deren Wohnung, in der Gotthardstraße gegenüber dem Alten Schwan (heute Grünfläche) sie bis zu ihrem frühen Tod 1740 lebte. Schon früh zeigte sich ihre Tendenz, aus der vorgegebenen weiblichen Rollenverteilung ihrer Zeit auszubrechen. Sie zeichnete sich durch großen Lerneifer aus und brachte sich selbst Französisch und Latein bei.
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Sie reiste zu Pferd und als Mann verkleidet, da es sonst in dieser Zeit für eine Frau unmöglich war, so etwas alleine, beziehungsweise ohne männliche Begleitung zu unternehmen. Auf diese Weise besuchte sie öfter ihre Schwester in Ilmenau. Sie gehörte zu den ersten Frauen, die ein Bergwerk besuchten. Ihre Eindrücke davon verarbeitete sie in ihrem Gedicht Das Ilmenauische Bergwerk (1737).


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Werke von Sidonia Hedwig Zäunemann
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- Gedichte
Aus einer Amazonkritik:
"Zäunemanns Gedichte sind keinesfalls Lehrgedichte, wie man sie im 18. Jahrhundert kannte, sondern sie sind eine Generalabrechnung mit ihrer Zeit. Dass sie in Gedichtform abgefasst wurden, ist eher erstaunlich. Man spürt den Ekel der Dichterin vor ihren Zeitgenossen und den herrschenden Verhältnissen zwischen den Zeilen stets heraus."

- Die von denen Faunen gepeitschte Laster

- Das Ilmenauische Bergwerk: ausPoetische Rosen in Knospen, Erfurt 1738

- Poetische Rosen in Knospen Taschenbuch – 26. März 2013
von Sidonia Hedwig Zäunemann (Autor)

Werke über die Zäunemannin
Sidonia & Sofia: Schwestern im Geiste (Bellevue) Taschenbuch – 26. September 2015
von Rebecca Sander (Autor)

Die Erzählung „Sidonia“ ist eine Würdigung für die Dichterin und Vorkämpferin für Frauenrechte Sidonia Hedwig Zäunemann (* 1714 - † 1740). Im 18. Jahrhundert kritisierte sie die gesellschaftlichen Normierungen der Frauen und pflegte einen unkonventionellen Lebensstil als eigenwillige, unverheiratete Frau.
Die zweite Erzählung „Sofia“ beschreibt das Leben einer jungen Frau in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von Kindesbeinen an der Indoktrination ihrer religiösen Eltern sowie einer entsprechend rigiden Erziehung ausgesetzt, zerbricht die schriftstellerisch talentierte junge Frau im Kampf gegen die unsichtbaren gesellschaftlichen Mauern der 1960er und 1970er Jahre.
Sidonia und Sofia sind zwei Frauen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten. Dennoch verbindet sie Gemeinsames: Einmal ihr Kampf um Selbstbehauptung und um die Entfaltung ihrer poetischen Begabung, die sie gleichzeitig in die Rollen von Außenseiterinnen der Gesellschaft drängen. Zum anderen starben beide Frauen in jungem Alter durch tragische Unglücksfälle. Autorin Rebecca Sander holt beide Frauen durch ihre Erzählungen in unser gesellschaftliches Bewusstsein zurück.






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24.06.2018

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