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Antifeminismus in der "Mitte der Gesellschaft"

In Deutschland gibt es mittlerweile eine ganze Reihe, zum Teil, stimmgewaltiger Antifeministen und konservative Männerrechtler, die den Feminismus und mit ihm auch die Gleichstellungspolitik zu den Akten gelegt wissen wollen.

Ihrer Meinung nach haben die Frauen die Männer in vielen Belangen längst überholt (Gesundheit, Bildung usw.), Männer seien nun im Nachteil und in der Defensive. Wer da spricht und welche ideologische Ausrichtung das im Extremfall annehmen kann, damit hat sich der Journalist und Autor Dr. Thomas Gesterkamp in einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebenen Expertise beschäftigt. Mit Gesterkamp sprach Hagen Kleemann.


Interview mit Dr. Thomas Gesterkamp

Kaffeesatz-Redaktion
28.04.2010

Kommentare

  1. Wenn die Männerrechtler so stimmgewaltig wären, so könnte man ihre Stimme vielleicht auch in irgendeinem Medium, z. B. auch in einer Sendung dieses Radios vernehmen. Leider räumt man ihnen keinerlei Raum zur Diskussion ein.

    Daher bleibt der Diskurs eines selbsternannten "Experten" unwidersprochen im Raum.

    Tatsache bleibt, dass viele der angeblichen "Rechtsextremisten" wie sie der werte Herr GesternKamp zu nennen pflegt, aus Parteien kommen, die sich angeblich dem Fortschritt und der Demokratie verschrieben haben, wie die SPD und Die Grünen.

    Der fehlende Dialog in der Geschlechterdebatte, insbesondere das Alleinlassen der Väter in Sachen Familie und Scheidung hat viele der Betroffenen aus diesen Parteien dazu bewogen, ihrer politischen Heimat den Rücken zu kehren. Wer Sprüche wie, "wer die menschliche Gesellschaft überwinden will, muss die männliche Gesellschaft überwinden" bringt, beweist lediglich, dass er den Mann als Untermensch betrachtet.

    Daher sollte GesternKamp bedenken, dass beim Fingerzeig auf die Männer-Rechtler drei Finger auf ihn selber hinweisen.

    Michael Baleanu - 29.04.2010, 07:45

  2. Ich stimme Herrn Baleanu zu: Das Interview karikiert sich selbst, wenn es eine mediale Vormacht der Männerrechtler beklagt und zugleich kein einziges Mitglied etwa von MANNdat oder AGENS zu Wort kommen lässt. Es wird hier eine absurde Anklage formuliert, während die Angeklagten keine Gelegenheit erhalten, sich zu verteidigen und ihre Position zu vertreten.

    Da dieses Vorgehen für unsere Medien typisch ist, ist den meisten Deutschen doch noch nicht mal bekannt, dass es eine Bürgerrechtsbewegung auch für die männliche Hälfte der Bevölkerung gibt und dass man die Geschlechterdebatte auch anders denken kann als im ideologischen Korsett des Feminismus. In seinen Grundzügen ist das hier vom "Freien" Rundfunk Erfurt gezeigte Vorgehen totalitär.

    Manfred Walder - 29.04.2010, 08:16

  3. Patriarchat in vollendeter Kultur können Sie bei der Frau Meo-Micaela Hahne, ihres Zeichens Richterin beim BGH geniessen: "Selbst wenn ein Kind im Kindergarten (also wenn über drei jahre alt, Betreuung bei Großeltern kommen für diese Gerichte gar nicht in Frage) VOLLTAGS betreut wird, führt dies nämlich noch nicht notwendig zu einer vollschichtigen Erwerbspflicht des betreuenden Elternteils. Denn zusätzlich zur Betreuung insbesondere in den Abendstunden könnte eine vollschichtige Erwerbspflicht überobligatorisch sein. Ob sich aus dem Gesichtspunkt einer überobligationsmäßigen Doppelbelastung ungeachtet des gesetzlichen Regelfalls eines dreijährigen Betreuungsunterhalts.. ". (BGH. Preesmitteilung Nr. 139/2008, vom 17.07.08, XII ZR 109/05).

    Also, umsonst bemüht sich der Gesetzgeber, wie z. B. im §1569 BGB die Selbstverantwortung der Eltern, also das hehre Ideal der Selbstverwirklichung der Frau zu verwirklichen! Die Justiz und die Scheidungsindustrie, missbrauchen feministische Vorstellungen um daraus eine lebenslange Abhängigkeit der Frauen zu produzieren.

    Dass dadurch die Wirtschaft und Gesellschaft überhaupt keinen Anlass sehen, irgendwelche Veränderungen zu veranlassen, liegt doch auf der Hand: Was will die, die bekommt doch Unterhalt!

    Und dass dadurch auch der Schnitt weiblicher Einkommen - keineswegs aber bei gleicher Qualifikation - durch entsprechende Berufswahl und -historie um 23% niedriger liegt, scheint noch nicht im "Forschungsfokus" der "Gender Mainstreaming"-Bewegung angekommen zu sein.

    Man lässt aber das BGH weiterhin schalten und walten um noch über weitere 100 Jahre die gleichen Unwahrheiten wiederkauen zu können.

    Der eigentlichen Ursache, die durch die feministische Ideologie unterwanderte Justiz, werden wir leider so schnell nicht beikommen können.

    Michael Baleanu - 29.04.2010, 09:34

  4. Männer-Rechtler sind über ihre Foren und Blogs (manndat.de, wgvdl.com) sowie mit rechten Medien ("Junge Freiheit", "eigentümlich frei") gut vernetzt. Viele ihrer Thesen (Scheidungsväter würden grundsätzlich benachteiligt, ebenso Jungen in der Schule, Gender Mainstreaming sei autoritär-feministische "Umerziehung") und Akteure werden in ihrer Undifferenziertheit längst von Focus und Spiegel vertreten und zitiert:
    http://www.focus.de/kultur/leben/modernes-leben-moderner-feministischer-unsinn_aid_219675.html
    http://www.focus.de/magazin/videos/focus-titel-im-zweifel-gegen-den-mann_vid_12735.html
    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,457053,00.html
    Machtvolle Redakteure und Autoren führender Zeitungen (V.Zastrow, M.Mattusek, H.Martenstein) vertreten z.T. schon seit mehr als einem Jahrzehnt ihre Thesen.

    Aber klar: Sie sind eine kleine, verfolgte, verfemte Minderheit. Selbst "die durch die feministische Ideologie unterwanderte Justiz" drücke sie in den Off-Bereich. kann man mit Vertretern solcher Verschwörungstheorien wirklich diskutieren?

    Dass Männer immer noch den bei weitem größten Kuchen finanzieller Ressourcen und politischer Macht innehaben, Frauen immer noch mehr als 30% mehr unbezahlte Arbeit leisten, dass sie daher bei weitem mehr Teilzeit- und Niedriglohnjobs haben und daher den meisten von ihnen die schulischen Erfolge wenig nützen - das ist ihnen lediglich "feministische Ideologie".

    Schade um die viele verplemperte Zeit beim Lesen ihrer Kommentare.

    Basil Mehry - 29.04.2010, 11:19

  5. Klar, Feministinnen verderben die Welt. Und 68er. Alles schon gehört, immer die gleiche konservative Soße. Wenn Ihr Euch schon nicht an der Überwindung alter Männerprivilegien beteiligen wollt - geht lieber spielen, Jungs.

    Ralf Andres - 29.04.2010, 11:25

  6. Das einzige Medienformat, in dem die Bürgerrechtsbewegung der Männer sich immer wieder einbringen kann, ist das weithin unbekannte liberale Magazin "eigentümlich frei". In den Massenmedien gibt es kaum mehr als die drei zitierten Artikel - das ist ein Witz, soviel Artikel erhalten feministische Ideolog_innen pro Tag! Und von der Riesenpalette an Anliegen der Männerbewegung werden in den Medien praktisch nur Jungenkrise und Scheidungsväter thematisiert. Selbst für offensichtlich himmelschreiende Themen (Warum bringen sich zigfach häufiger Jungen und Männer um? Warum sind geschätzte 90 Prozent der Obdachlosen männlich?) findet sich keinerlei mediales Interesse. Dafür aber Titelgeschichten über die Einsamkeit der weiblichen "Supersingles".
    Was an den erwähnten Anliegen "konservativ" sein soll, weiß vermutlich nicht mal Thomas Gesterkamp.

    Es bleibt dabei: Ein Radiointerview, in dem nur eine Seite mit ihren abstrusen Unterstellungen gehört und die andere Seite ausgeblendet wird, ist einer freien Gesellschaft unwürdig. Soviel sollte man vielleicht doch aus der DDR gelernt haben.

    Konrad Hüls - 29.04.2010, 14:33

  7. Antifeminismus in der Mitte der Gesellschaft? Schön wär's! Es wird wohl mittlerweile mitbekommen und festgestellt, daß Männerbenachteiligung heut ein Thema ist! Sowohl Männer als auch Frauen verwehren sich zunehmend gegen die Benachteiligungen von Männern, aber auch gegen die systematische Bevorzugung von Frauen und Mädchen, deren Förderung mit immer mehr Mill. und einer damit einhergehenden und gewollten Erziehung der Frauen zur totalen Verantwortungslosigkeit. Das wäre, wäre es nicht so erschreckend, einen herzlichen Lacher wert.
    Ebenso die von Ihnen erwähnte Expertise - sie ist absurd, eine Lachnummer.
    Aber sicher, wenn jmd. nicht ins Bild paßt drängelt man ihn in die Ecke der Rechtsradikalen und schon stimmt es wieder. Was bei Eva Herrmann geklappt hat muß doch heute auch noch funktionieren.
    Aber macht ruhig mal die Augen auf und versucht ein wenig mitzudenken: Wer veröffentlicht welche Zahlen, auf welche Studien oder Erwägungen beruht das Ganze und wie wird es interpretiert?! Mal drüber nachdenken. Euch gingen die Augen auf.
    Rex Mager

    Rex Mager - 29.04.2010, 17:54

  8. "Dass Männer immer noch den bei weitem größten Kuchen finanzieller Ressourcen und politischer Macht innehaben, Frauen immer noch mehr als 30% mehr unbezahlte Arbeit leisten, dass sie daher bei weitem mehr Teilzeit- und Niedriglohnjobs haben und daher den meisten von ihnen die schulischen Erfolge wenig nützen - das ist ihnen lediglich "feministische Ideologie"."

    Während Frauen aus einer ganzen Reihe an Hilfsmöglichkeiten schöpfen können, müssen Männer unter den schlimmsten Bedingungen leben. Milliarden werden jährlich für Frauenförderung gegeben, aber kaum etwas für obdachlose Männer getan: http://www.zeit.de/2009/11/Wallraff-11. Selber Schuld nicht wahr, wenn man durch Scheidung und Trennung so tief absinkt?

    Diese Männer hier (http://www.zeit.de/2008/19/Wallraff-19) verdienen "sicherlich" 30% mehr als die Frauen. Man sollte ihnen bitte die Löhne sofort kürzen, nicht wahr?

    Trotz klarer Gesetzgebung, §1569 BGB, wird den Frauen immer wieder Unterhalt gewährt. Zu den kuriosen Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden können, gehören auch die hier: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=post;quote=80418;topic=4196.285;num_replies=354;sesc=927cccdbab17a283d5241d488749584d.

    Dass kaum ein Arbeitgeber sich verpflichtet sieht, den Frauen zu helfen "Die bekommt doch ausreichend Unterhalt vom Ex", braucht kaum noch erwähnt werden. Da 30% der Frauen im Westen hauptsächlich von Unterhalt leben (Datenreport 2008, Seite 112), ist es kein Wunder, dass sie kaum in der Arbeitswelt integriert sind, bzw. integriert werden wollen.

    Viele Frauen, die einen gut verdienenden Mann zu Hause haben, arbeiten auf 400 EUR-Basis und versauen den Frauen, die tatsächlich arbeiten wollen, die Löhne.

    Man kann die Liste mit Fehl- und Falschinformationen durch Feminist.I.nnen kilometerweit führen!

    Fakt bleibt, dass aus dieser Ecke immer nur nebulöse Behauptungen kommen. Jeglicher Versuch, einen konstruktiven Dialog zu führen, wird durch Rechtsextremismus-Vorwürfe sofort abgeblockt, Tatsachen werden verschwiegen oder gefälscht.

    Bei diesem Opfer-Kult handelt es sich, so muss man wohl sagen, um eine Art Religion mit festen Ritualen. Dazu gehört - ungeachtet aller heutigen Realitäten - die feste Überzeugung, die Männer seien die ewigen Täter und die Frauen die ewigen Opfer, weshalb die Gesetze und Regeln demokratischer Staaten für Letztere nicht zu gelten hätten: ein Sonderfall halt.

    Halleluja: http://www.youtube.com/watch?v=ShQHmNrD_dk !

    Michael Baleanu - 29.04.2010, 18:47