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Roman Polanski - Psychogramm eines Regisseurs

Roman Polanski ist ein kontrovers diskutierter Filmemachern. Doch sind es nur selten seine Filme die ihn ins Licht der Öffentlichkeit rücken.

artikel/polanski_gr.jpgBuchcover (c) Psychosozialverlag
Denn der Filmemacher steht auf Grund seiner Vergangenheit und seines Privatlebens im Mittelpunkt des Interesses. Ein neu erschienenes Buch von Dr. Andreas Jacke versucht mit Hilfe der Psychologie die Filme des Regisseurs zu ergründen.


Interview mit Dr. Andreas Jacke



"Roman Polanski - Traumatische Seelenlandschaften"
von Dr. Andreas Jacke
erschienen im Psychosozialverlag
29,90 Euro

Gegenlicht Filmredaktion
03.03.2010

Kommentare

  1. Ich finde es bewunderswert, wie Polanski im Laufe seines Lebens mit Schicksalsschlägen umgegangen ist. Er hat viele Tragödien erlebt und hat sich nie unterkriegen lassen. Er ist ein Meister seines Fachs und einer der besten Filmemacher aller Zeiten. Wie man sein Werk deutet, ist wohl individuell verschieden. Für mich ist der Film "Tess" nicht unbedingt eine Reaktion auf den Vorfall mit der Minderjährigen, weil schließlich hatte er auch die Ermordung seiner Frau Sharon zu verarbeiten. Der Sex mit der Minderjährigen wird doch auch hochgespielt. Ich halte nicht viel davon, sich psychoanalytisch mit Berühmtheiten zu beschäftigen, gerade in der Psychologie gibt es viele Spinner und Polanski sein Werk ist ohnehin psychologisch gestochen scharf. Er ist fast 77 und hoffentlich bringt er noch einige Werke raus. Seine Mutter wurde ermordet, seine Frau Sharon, das ist schon heftig und dennoch versprüht er dieses Können....

    Marco - 03.03.2010, 19:42

  2. Nun, das Problem ist sicherlich vielschichtig. So ist in verschiedenen Quellen immer wieder zu lesen, dass Polanskis Gerichtsverfahren in den USA der 70er Jahre wohl ein ziemlich vertraktes, wenn nicht gar ein geschobenes war. Dennoch hat er bspw. nie abgestritten Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben (und dabei auch Drogen eingesetzt zu haben). Dafür muss er sich nun mal nach dem derzeitigen Rechtssystem verantworten. Eine Amnesie, wie es viele KollegInnen aus der Filmbranche fordern, kann da keine Lösung sein.

    Auch ich bin kein Fan der psychologischen Nabelschau von Kunst. Ich halte es da dann wirklich mit Foucault und sage in Anlehnung: "Der Regisseur ist tot"

    johannes - 04.03.2010, 09:15

  3. Sicher hat Polanski im Jahre 1977 einen Fehler gemacht. Man hätte ihn ja auch viel früher verhaften können und den Aussagen seines Anwaltes zur Folge hat alles politische Gründe. Die Minderjährige hat ihm ja auch längst verziehen und was macht eine Minderjährige auf einer solchen Party. Er hat einen Fehler gemacht, okay. Nun geht er bald auf die 80 zu. Er ist sicher kein schlechter Mensch und seine Ehefrau sagt nur positives über ihn. So wirklich korrekt lief das in den USA auch nicht ab. Die Werke anderer großer Filmemacher wie z.B. Kubrick, Scorsese oder Hitchcock sind ja nicht weniger psychologisch hart....

    Marco - 04.03.2010, 12:57