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Dienstag, 23. Juni 2009 | 21.00 Uhr | Kommunismus, aber wie?

Hannes Gießler und Peter Christoph Zwi sprachen am 15. Juni in Jena über den real existierenden Kommunismus, die möglichen Ursachen des Scheiterns und weiterführende Ideen und Wege. Hört hier die Aufzeichnung des Vortrags und der Diskussion.

In den Ländern, in denen im 20. Jahrhundert der Sozialismus eingeführt wurde, entstanden stark verstaatlichte Gesellschaften. In der Kritik des Gothaer Programms aber hatte Marx proklamiert: „Die Freiheit besteht darin, den Staat aus einem der Gesellschaft übergeordneten in ein ihr durchaus untergeordnetes Organ zu verwandeln“. An anderen Stellen hatte Marx die „freie Entfaltung eines jeden“ beziehungsweise die „Aufhebung des Widerstreits von Individuum und Gattung“ proklamiert. Stattdessen aber wurde in den sozialistischen Gesellschaften der Widerstreit tendenziell zuungunsten des Individuums „gelöst“. Was war geschehen?

Um kommunistischer Gesellschaftskritik die Treue zu halten und eine entsprechende Praxis dereinst wieder möglich und wünschenswert werden zu lassen, müssen mit kritischer und begrifflicher Schärfe unter anderem diese beiden Fragen beantwortet werden: Warum die sozialistischen Gesellschaften starke Staaten als auch die Unterordnung des Individuums zeitigten? Ihnen widmete sich auch die Veranstaltung, die am 15. Juni im Café Wagner in Jena statt fand, und zwar unter Bezugnahme auf Karl Marx, Theodor W. Adorno, Georg Lukács und die Situationisten.

Hannes Gießler, Jg. 1979, Leipzig, Autor des Cee Ieh und Mitglied der Gruppe in Gründung (Leipzig).

Peter Christoph Zwi, Jg. 1951, Frankfurt am Main, unter anderem Coautor von: Situationistische Revolutionstheorie (Bd. 1 & 2), Schmetterling Verlag 2005, und Mitverfasser zweier Beiträge in dem Buch: Spektakel – Kunst – Gesellschaft, Verbrecher Verlag 2006.


Teil 1 - Vortrag


Teil 2 - Diskussion

Der Reader, der zu dem Vortrag mit passenden Texten bestückt wurde, kann über folgende Mail-Adresse bezogen werden: rockywaschbaer@riseup.net



22.06.2009

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