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Fact-Checking-Organisationen sind die wichtigsten nichtstaatlichen Reaktionen auf die zunehmende Menge an Desinformation in der ganzen Welt, und sie sind zu einer der populärsten Innovationen zur Bewältigung dieses Problems geworden. Damit Demokratie gedeihen kann, muss eine Gesellschaft über Instrumente verfügen, um politische Fehleinschätzungen ihrer Bürger zu korrigieren, und Faktenüberprüfung ist eines davon.
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Im Juli 1990 berichteten einige Thüringer Zeitungen vom Tod eines 58-Jährigen, eines arbeitslosen Maurers, der am Rande der Erfurter Altstadt von Jugendlichen angegriffen worden war. Doch hinter diesem 58-Jährigen steckt ein Name: Heinz Mädel. Und hinter den Jugendlichen stecken zwei Täterinnen aus der Neonazi-Szene.
Die Initiative Blinde Flecken Erfurt hat den Angriff und den Tod von Heinz Mädel recherchiert und in drei Podcastfolgen aufgearbeitet.
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Im Quartier Ilversgehofen flimmern von Juni bis September vielfältige Filme drinnen und draußen über die (Lein-)Wände. Die Filmreihe "Unne" geht in die dritte Runde. Quartiersmanager Oliver Gerbing spricht über die "alte Unne" im Viertel, welche Filme im Sommer laufen und über das wohl kleinste Stadtteilkino.
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Da haben wir wieder einmal neben der offensichtlichen und bestimmenden unmenschlichen auch die menschliche Seite des Krieges. In diesem Fall handelt es sich allerdings nicht um das Absurde für das Individuum, das komplementär ist zum menschlichen Leiden und entsteht aus dem Bruch der Widersprüche, die den Alltag im Frieden bestimmen; vielmehr sind dem Chef der Wagner-Söldnertruppe Prigoschin einfach die Sicherungen durchgebrannt angesichts der Unfähigkeit der russischen Heeresführung in Sachen Kriegshandwerk.
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Populistische Desinformation, gepaart mit der schrumpfenden Medien- und Meinungspluralität sowie die Abgeschiedenheit von Welt in den lokalen Filterblasen bringen falsche, fatale, geschlossene Weltbilder hervor. In diesen Domänen, in sozialer Distanz und den ersten News Deserts (Gebiete mit austrocknender Medienvielfalt) fehlen die Korrektive. Oft erreicht nicht einmal mehr die Dorfkneipe, der Verein, das lokale Unternehmen oder andere soziale Hotspots die Weltbilder, um Kommunikationsräume für Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu öffnen. Ohne Welt-Erfahrungen mit Menschen aus anderen Kulturen festigen sich Stereotype und Fake News, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
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Die Jugend des Kinoklubs am Hirschlachufer plante ihren ersten Kinotag nur für junge Menschen. Dafür waren sie zum Studiogespräch in der F.R.E.I.stunde.
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Die "Thüringer Zustände" sind ein Bericht, der sich mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Diskriminierung in Thüringen beschäftigt. Auch für 2022 ist wieder eine Ausgabe erschienen - sie wird am 27.06. vorgestellt. Vorab gaben Cynthia Freund-Möller und Franz Zobel einen ersten Einblick in die Schwerpunkte.
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Die Uni Erfurt bietet Studierenden die Möglichkeit, über die eigenen Fach- und auch Unigrenzen hinaus Erfahrungen zu sammeln. In Kooperation mit Spirit of Football und Slow Budget Production organisiert Jakob in diesem Semester Konzerte auf dem Petersberg, die nun ihre Realisierung erfahren.
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Manchmal frage ich mich, ob es das jetzt gewesen ist mit dem sozialdemokratischen Jahrhundert. Der Abtritt der beiden Leuchtfiguren, welche die Erde an den Enden ihrer Achse zusammen gehalten haben, Jacinda Ardern in Neuseeland und Sanna Marin in Finnland, lässt diesen Schluss zu, obwohl in Neuseeland weiterhin ein Labour-Politiker regiert, während die neue Regierung in Finnland die Staatsverschuldung senken, die Atomkraft ausbauen und das Einwanderungsrecht verschärfen will, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am vergangenen Freitag schrieb.
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Das Gefühl von Demütigung und Beschämung sitzt ganz tief. Beleidigungen, Gewaltandrohungen, Diskriminierungen – der Hass, der die Kommentarspalten online flutet, greift Menschen aufs Äußerste an.
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Mitte Juni hat die Beratungsstelle "Elly" ihre Arbeit aufgenommen. Sie berät, begleitet und unterstützt Betroffene von Hatespeech/Hassrede in Thüringen. Über die Bedeutung und die Aufgaben von Elly hat Radio F.R.E.I. mit Joscha Lell gesprochen, sie leitet das Projekt mit ihrer Kollegin Laura Gdowzok.
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2021 wurde auf Antrag der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag ein Beschluss gefasst und später ein Untersuchungsausschuss eingerichtet: "Politische Gewalt: Umfang, Strukturen und politisch-gesellschaftliches Umfeld politisch motivierter Gewaltkriminalität in Thüringen und Maßnahmen zu ihrer Eindämmung". Madeleine Henfling (B90/Die Grünen) ist Mitglied des 11-köpfigen Ausschusses. Im Vorfeld der 10. Öffentlichen Sitzung spricht sie im Interview über inhaltliche Schwerpunkte, Expertise und die Gefahr durch Reichsbürger.