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Die Wut und der Umgang mit ihr - Eindrücke über die Ausstellung "Unverblümt"
Es war ein eindringliches Bild. Eine Politikerin schmeißt einen Blumenstrauß vor die Füße eines anderen Politikers. Thomas Kemmerich, damals noch FDP, war an jenem 5. Februar 2020 gerade mit den Stimmen von FDP, CDU und AfD zum Ministerpräsidenten Thüringens gewählt worden. Susanne Hennig-Wellsow von den Linken reagierte mit diesem Blumenwurf. Für die beiden Weimarer Kunstschaffenden Yvonne Andrä und Stefan Petermann war dies der Ausgangspunkt für die Ausstellung "Unverblümt. Thüringen und die Wut". Reinhard war bei der Eröffnung mit dabei.
27.10. | 0 Kommentare
„Die Zunge ist ein Dolch aus Fleisch – lasst lieber Blumen werfen.“ | Unverblümt - Thüringen und die Wut | Aktuelle Ausstellung im Thüringer Landtag
Wut als gesellschaftlicher Seismograph: Yvonne Andrä und Stefan Petermann haben in ihrem Projekt „Der Blumenwurf“ 83 Menschen in Thüringen nach ihrer Wut befragt – und überraschend viel über Ohnmacht, Hilflosigkeit und Mut erfahren. Ausgangspunkt ist der berühmte Blumenwurf von 2020 im Thüringer Landtag, der für viele zum Symbol einer politischen Zäsur wurde. In ihrer Arbeit verwandeln Andrä und Petermann diesen Moment in ein kollektives Porträt der Emotionen im Land. Die Ausstellung „Unverblümt. Die Wut in Thüringen“ bringt die Stimmen der Bürger nun dorthin zurück, wo alles begann: in den Landtag selbst – mitten hinein in das Zentrum der Macht.
21.10. | 0 Kommentare
Postfossile Freiheit
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt hat ein neues Buch geschrieben und stellt es in Erfurt vor. Warum nur zusammen gelingen kann: Demokratie - Umweltschutz - Wohlstand - Frieden zu verwirklichen, beschreibt er in diesem Buch, geewissermaßen ein Rettungsprogramm. Vor der persönlichen Präsentation des Buchs hat Felix Ekardt mit Reino telefoniert und erläutert, was die Gesellschaft anpacken muss und der Einzelne beitragen kann.
21.10. | 0 Kommentare
Konkretes Erinnern - 5 neue Stolpersteine wurden verlegt
Für die meisten war es eine Reise in den Tod. Am 10. Mai und 19. September 1942 wurden mehrere 100 Jüdinnen und Juden in Thüringen in die Konzentrationslager deportiert. In Erfurt erinnern aktuell 21 Stolpersteine und 9 Denknadeln an das Schicksal jüdischer Menschen, die während des Dritten Reichs vertrieben und ermordet wurden. Mitte Oktober wurden 5 neue Stolpersteine in der Werner-Seelenbinder-Straße 3 und am Löberwallgraben 3 gesetzt.
21.10. | 0 Kommentare
"Theoretisch müsste an jeder dritten Ecke eins stehen..." | Die freie Lastenradinitiative Ella im Gespräch
Seit 2016 gibt es in Erfurt einen kostenlosen Verleih von Lastenrädern. Die ehrenamtliche Initiative Ella betreut mittlerweile 11 ganz unterschiedliche Räder. Florian war bei Radio F.R.E.I. zu Gast und sprach darüber, wie das ganze funktioniert, warum es wichtig ist und dass es in Erfurt eigentlich noch viel mehr Räder bräuchte.
21.10. | 0 Kommentare
"Aus neutraler Sicht" von Albert Jörimann - Linien und Mauern
Es hätte mich nicht weiter erstaunt, wenn die Lastwagenhupe am Sonntag Paris bombardiert hätte, denn der Diebstahl von Kronjuwelen einer nicht mehr existierenden Monarchie aus dem Louvre verdrängte die globale Vuvuzuela komplett aus den Schlagzeilen. Mit ein paar schönen Bömbchen aus der Kategorie 3a, das sind diejenigen, die auf Kulturgüter programmiert sind, hätte er nicht nur die Aufmerksamkeit der Welt wieder gewonnen, sondern auch eine starke Konkurrenz eliminiert für das neue, wundervolle, großartige und endgültige Kunstmuseum, das die Lastwagenhupe mit dem Geld der Saudis errichten wird in Mar-a-Lago oder eventuell direkt in Riad, nachdem dort die Satiriker-Weltmeisterschaften durchgeführt wurden im Stadion Jamal Kashoggi, während in den Kellerräumen, in Katakomben, welche nach römischem Vorbild gebaut wurden, nur besser, verschiedene verstockte Vertreter der wahabitischen Geistlichkeit gefoltert wurden mit Bildern und Vorlesungen aus dem christlichen Neuen Testament.
21.10. | 0 Kommentare
"Den Gedanken beim Puzzeln zuschauen können" | Heinrich Lenz lädt ein zum Schlafkonzert
Heinrich Lenz ist Musiker und Klangkünstler. In Schlafkonzerten möchte er den Zustand zwischen Wachsein und Schlaf mit Musik bereichern: Er spielt Livemusik, während die Menschen liegen, den Geräuschen lauschen und in den Schlaf sinken. Ein Gespräch über das Zwischenstadium beim Schlafen, Klänge und Resonanz im Raum, geteiltes Schlafen und Vertrauen.
16.10. | 0 Kommentare
"Wenn wir jetzt die Diskussion wieder verfolgen, habe ich schon eher den Eindruck, dass wir so ein bisschen eine Rolle rückwärts machen wollen“ – Ein Gespräch mit Claudia Koch von der Landeselternvertretung Thüringen
Seit knapp einem Jahr ist die neue Landesregierung in Thüringen im Amt und hat im Bereich der Bildung schon für einiges Aufsehen gesorgt. Die alten Probleme sind aber geblieben und das waren nicht Disziplin und Ordnung bei den Kindern. Wir sprachen mit Claudia Koch von der Landeselternvertretung über Lehrermangel, den Föderalismus, die „fehlende Generation“ und was man besser machen könnte.
16.10. | 0 Kommentare
"Diese drei Todesopfer sind die Spitze des Eisberges" | Gedenktag am 18.10.
Heinz Mädel, Ireneusz Szyderski und Hartmut Balzke sind drei Todesopfer Rechter Gewalt in Erfurt. Am 18.10.2025 wird erstmals ein Gedenktag ausgerichtet: "Erinnern heißt handeln". Radio F.R.E.I. sprach vorab mit Elena Kiesel vom Verein Blinde Flecken über Rechte Gewalt, Formen des Gedenkens, Anerkennung der Opfer und den langen Weg zu diesem Gedenktag mit politischen Auseinandersetzungen und Unterstützung. Außerdem geht es um Kontinuitäten rechter Einstellungsmuster, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann, und um das Handwerk von Historiker:innen.
16.10. | 0 Kommentare
Geschichten in 6 Sprachen
Das Narrare-Festival am 24.10.2025 in der Studio-Box des Theaters bietet die kleinste und älteste Form des Theaters, das Erzählen von Geschichten. Mit Antje Horn, der Kuratorin dieses Festivals, hat sich Reino über diese in Deutschland eher in Vergessenheit geratene Kunst unterhalten; sie wird hier auch noch in verschiedenen Sprachen präsentiert.
15.10. | 0 Kommentare
Müssen, Sollen, Wollen - Arbeit als Paradoxie | Lydia Engel zwischen Job und Selbstbestimmung
Arbeit ist ein paradoxes, historisch wandelbares Herrschaftsverhältnis, das als sinnstiftend verklärt wird. Emanzipation erfordert eine bewusste Distanzierung – eine Reinstrumentalisierung der Arbeit – um neue Formen des Tätigseins jenseits der Lohnlogik zu ermöglichen.
14.10. | 0 Kommentare
"Aus neutraler Sicht" von Albert Jörimann - Ägypten
Mit der Freilassung der letzten israelischen Geiseln durch die Hamas endet ein Kapitel in der Geschichte des Nahen Ostens. Die ganze Welt freut sich über diese Zäsur, eine positive Entwicklung mitten im Meer der Katastrophen der letzten Zeit. Eine Portion zu viel Salz in der Suppe bildet die Tatsache, dass man der Lastwagenhupe einen Teil des Erfolges nicht absprechen kann, was in erster Linie auf der bedingungslosen Unterstützung der israelischen Kampagne zur Zertrümmerung des Gazastreifens zurückzuführen ist, aber trotzdem. Wie auch immer: Nach den Freudenfeiern stellen sich die alten Fragen unter neuen Vorzeichen. Von einer Nachkriegsregelung im Gazastreifen und in Westjordanland kann im Moment die Rede nicht sein, da Israel die Besetzung des Westjordanlandes vorantreibt und im Moment auch auf den Gazastreifen schielt.
14.10. | 0 Kommentare